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Je tiefer man sich in das Thema Vinyl einliest, umso mehr entdeckt man außergewöhnliche Geschichten rund um das schwarze Gold; einige davon werde ich hier erzählen.

 

 

Geheime Botschaften

Alles begann im Jahr 1969 in Amerika: durch das rückwärts Abspielen des Liedes "Revolution 9" des weißen Beatles Albums entdeckte ein Hörer die vermeintliche Sensation: Paul McCartney sei bereits seit 3 Jahren tot und wurde gegen einen Doppelgänger ausge-tauscht. Als Beleg dieser These diente der Satz "Turn me on, dead man".

Ab diesem Zeitpunkt startete die Jagd der Vinyl-Fans nach unbewußten oder mutwillig platzierten Rückwärtsbotschaften.

 

 

 

 

 

 

 

 

Während sich die Band Judas Priest 1990 wegen angeblich versteckter Nachrichten und dem daraus resultierenden Suizid-Versuch von 2 Jugendlichen vor Gericht verantworten mussten, machten sich viele andere Künstler regelrecht einen Spaß aus diesem in der Musik-branche unter dem Begriff "backmasking" bekannten Verfahren.

Während Pink Floyd seinen Zuhörern zum auffinden der versteckten Botschaft gratulierte und Linkin Park zum Hände waschen und Zähne putzen aufforderten, nutzten die bösen Onkelz die Neugierde ihrer Fans unter anderem dazu, sie als paranoide Arschlöcher zu titulieren.

 

 

 

 

Eine Nachricht die man auch durchaus als Drohung bezeichnen kann, kommt von keinem geringeren als Dieter Bohlen. Als Mitglied des Pop-Duos Modern Talking lies er in dem Lied "Bizarre, bizarre" die Botschaft "Ich grüsse alle Modern-Talking-Fans. Es gibt nie ein Ende von Modern Talking". 

Wer also in den nächsten Monaten keine Lust hat seine Sammlung ein zweites mal durch-zuhören, sollte einfach mal den Plattenteller rückwärts drehen; vielleicht kommt ja noch die ein oder andere Bot-schaft ans Tageslicht.

 

Geht nicht, gibt`s nicht

Warum bootet der Slowake Jozef Bogin einen uralten PC von einer Schallplatte? Ganz einfach: weil er es kann.

Aber mal von Anfang an: der Softwareentwickler suchte eine geistige Herausforderung, da kam ihm ein uralter IBM-PC unter die Finger, der noch mit dem Betriebssytem Free-DOS funktionierte. Da es vor ca. 40 Jahren weder USB-Sticks noch CD`s/DVD`s gab (seinerzeit verwendete man noch Disketten) kam ihm die Idee, es mal mit einer Schallplatte zu versuchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ohne jetzt zu detailliert auf die technische Umsetzung einzugehen ging er wie folgt vor: er reduzierte das Datenvolumen des alten Betriebssystemes so weit runter, dass es noch funktionierte und gleichzeitig auf eine Schallplatte passte.

Physikalisch verbunden waren der alte PC und der Plattenspieler über ein Parallelkabel, hilfreiche Utilities ermöglichten dann den Bootvorgang via Vinyl.

Tatsächlich gibt die Schallplatte dabei auch Geräusche ab, die älteren Menschen unter uns erinnern sich vielleicht noch an das Geräusch eines analogen Modems während der Datenver-bindung.

 

 

 

Über Sinn oder Unsinn dieser komplexen Umsetzung kann man geteilter Meinung sein, aber wer wie ich in der IT-Branche als Saurier gilt und gleichzeitig noch Vinyl sammelt wäre mega begeistert diese Scheibe in seiner Sammlung zu haben; leider hat er meine Frage nach einem Kauf dieser Platte bis heute nicht beantwortet.

Wer das Ganze mal visuell und auch akustisch begutachten möchte, kann sich dazu auf youtube ein ent-sprechendes Video angucken.

(Bild-/Textquelle: http://boginjr.com/it/sw/dev/vinyl-boot/
www.youtube.de)

Upcycling Vinyl

Die Lieblingsscheibe ist total zerkratzt und springt; die neue Freundin kommt zum ersten mal vorbei und die "Best of Modern Talking" muss ganz schnell verschwinden? Kein Problem: mit dem natürlichen Feind der Schallplatte, der Hitze, kann Vinyl neues Leben eingehaucht werden. Sei es durch heißes Wasser oder einem kurzen Aufenthalt im Backofen kann die Scheibe fast beliebig verformt und zum Dekoobjekt werden. 

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: als Obstschale, Etagerie für Süßigkeiten, Wanduhr oder sogar als Damenhandtasche; mit dieser upcycling Idee verbleibt die Platte dann doch irgendwie in der Sammlung oder wird dem Plattenfreak als Geschenk überreicht.

Wer jetzt Angst hat sich die Finger zu verbrennen oder sich den Back-ofen zu versauen, kann sich diese "do it yourself" Artikel auch auf einschlägigen Seiten wie "etsy.com" für kleines Geld beschaffen.

(Bildquellen: www.etsy.com, 
www.pinterest.de, www.ebay.de)

 

Bitcoin oder Vinyl?

Vermutlich läuft jetzt jedem eingefleischten Vinyl-Fan bei der Blog-Überschrift ein kalter Schauer über den Rücken: die Schallplatte als Anlage- oder sogar Spekulationsobjekt?

Die Verkaufszahlen für die runden Scheiben steigen seit dem Jahr 2006 kontinuierlich, ein Ende des Vinyl-Booms scheint nicht in Sicht. Also steht jetzt auch automatisch wieder in jedem Wohnzimmer der gute alte Schallplatten-spieler und die Familie sitzt entspannt auf der Couch und lauscht der knisternden Musik?

Klingt romantisch, dürfte aber fernab jeglicher Realität sein. Natürlich gibt es die wahren Vinyl-Liebhaber, für die es nichts schöneres gibt, als sich Musik von einer drehenden Scheibe anzuhören, aber der Anteil derer die Vinyl kaufen um damit Geld zu verdienen, dürfte auch nicht wesentlich geringer sein.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber lohnt sich das wirklich, kann man mit Schallplatten Geld verdienen oder mit einer größeren Sammlung eine Vorsorge für die Zukunft treffen? Ein Blick z.B. auf die Plattform ebay läßt zumindestens darauf schließen: die kürzlich erschienene Vinyl von Udo Lindenberg „75 Jahre Panik“, limitiert auf 2000 Exemplare, war im Vorverkauf für einen Preis von rund € 50,00 zu erwerben; aktueller durchschnittlicher Verkaufspreis bei ebay satte € 130,00. Wer im Jahr 2010 bereit war die Vinyl Holzbox der toten Hosen für € 380,00 zu kaufen, darf sich im Jahr 2021 mittlerweile über einen wahnsinnigen Verkaufspreis von fast    € 1.800,00 freuen. 

 

 

 

Also eine spontane Wertsteigerung von 160 Prozent innerhalb weniger Wochen und ca. 370 Prozent innerhalb von 11 Jahren; da muss man an der Börse schon einen verdammt guten „Riecher“ haben, um solche Wertsteigerungen zu erzielen.

Natürlich gehen die Preise nicht für jede x-beliebige limitierte, nummerierte oder handsignierte Scheibe in diesem Maß nach oben und das Thema Finanzamt/Steuern lassen wir auch mal außen vor; das Wort Moral bringe ich besser gar nicht erst zur Sprache.

Letztendlich wird ein Preis immer durch Angebot und Nachfrage geregelt und jeder Boom hat auch irgendwann mal ein Ende; aktuell scheint der Markt rund um das schwarze Gold jedenfalls sehr lukrativ zu sein.

(Text bzw. Informationsquelle (n): www.ebay.de und meine eigenen Gedanken)
 

Zu kurz, oder zu lang?

Auch wenn die Überschrift in diesem Beitrag etwas anderes vermuten läßt, aber es geht tatsächlich immer noch um Musik.

Die Aufmerksamkeits-spanne für Musik nimmt immer mehr ab, durch-schnittlich 8 Sekunden (!) nimmt sich heutzutage der durchschnittliche Zu-hörer Zeit einen Song zu beurteilen; nur noch knapp über 3 Minuten dauert die Gesamt-spielzeit eines in den Charts erfolgreichen Titels.

Fernab dieser Statistik gibt es Künstler, die die Laufzeit ihrer Stücke entweder extrem kurz oder lang ausgelegt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer Spieldauer von 1,316 Sekunden hat es das Stück "You suffer" von der Band Napalm Death sogar in das Guin-nessbuch der Rekorde geschafft; es besteht lediglich aus der Textzeile „You suffer but why“ („Du leidest, aber warum“). 

Die Gruppe Queen hat ihren Song "Yeah" auf schmale 4 Sekunden ausgelegt und auch die Beatles haben sich mit dem Lied "Her Majesty" mit einer Laufzeit von 23 Sekunden in der Liste außergewöhnlicher kurzer Stücke verewigt.

Auch deutsche Künstler sind auf diesen "Zug" aufgesprungen: neben Nena`s "Der Bus is' schon weg" mit einer Laufzeit von 15 Sekunden erscheint das Lied der Ärzte "Yoko Ono" mit einer Dauer von 30 Sekunden fast wie ein Longplayer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht so schnell auf den Punkt gekommen sind dagegen Künstler wie z.B. Mike Oldfield mit "Amarok" und einer Lauf-zeit von 60,02 Minuten oder die Gruppe Kraftwerk mit dem Titel "Autobahn" mit einer 22,47 Minuten Album-version.

Der ein oder andere Interpret scheint wäh-rend der andauernden Langeweile in der Pandemie ein größeres Mitteilungsbedürfnis zu haben: so hat der Rapper Eko Fresh vergangenes Jahr mit seinem Song "2020 Bars" vermutlich ebenfalls einen rekord-verdächtigen Titel mit einer Gesamtspieldauer von einer Stunde und 27 Minuten veröffentlicht.

(Textquelle(n): Wikipe-dia, youtube etc.)

Völlig losgelöst

Ob die slowenische Firma MAG-LEV Audio bei Ihrer Erfindung wirklich von Peter Schillings "Major Tom" insperiert wurde, darf bezweifelt werden.

Aber die Idee einen Plattenspieler mit einem schwebenden Platten-teller auf den Markt zu bringen, läßt vermutlich nicht nur das Herz eines manchen Vinyl-Lieb-habers höher schlagen.  

Die Technik hinter diesem optisch wirklich sehr ansprechenden Gerät ist beinahe simpel: zwei gegenpolige Magneten bringen den Plattenteller einige cm hoch zum schweben, eine integrier-te Software sorgt dabei für die Feinjustage.

 

 

 

 

 

 

 

Die Erfinder haben auch für den Fall eines Strom-ausfalles Vorkehrungen getroffen: eine installier-te kleine unter-brechungsfreie Strom-versorgung hält so viel Energie vor, dass auch ohne Strom 3 kleine "Säulen" ausfahren, die den Plattenteller dann sicher auffangen. 

Klanglich bietet dieser halbautomatische Plattenspieler nicht mehr als jedes andere Gerät, in diversen Foren wird auch darüber spekuliert, ob sich das starke Magnetfeld mit dem Tonabnahmer "verträgt".

Preislich gesehen ist dieser eyecatcher leider nichts für den schmalen Geldbeutel: während man während der Crowfunding-Frühphase über die Plattform "Kick-starter" eine Vorbestel-lung für € 1.000,00 tätigen konnte, ist das Gerät jetzt nur noch ab einer Summe von € 2.000,00 aufwärts bestellbar; trotz dieser stolzen Preise sind aktuell alle Modelle auf der Homepage des Herstellers ausverkauft.

Auch wenn das Gerät für viele von uns unerschwinglich ist, empfehle ich mal einen Blick auf das Produkt-video z.B. bei youtube.

(Bild-/Textquelle: https://maglevaudio.com)

 

 

 

 

 

Crowfunding Vinyl

Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, insbesondere unbekanntere Künstler haben seit Monaten keine Einnahmen mehr.

Während etablierte Künstler von ihren Rück-lagen leben können, oder einfach eine weitere Neuauflage alter Alben auf den Markt bringen, ist es anderen ohne Unterstützung nicht möglich ihren Beruf auszuüben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Darüber hat sich unter anderem die Seite "startnext.com" Gedan-ken gemacht und bieten Künstlern über das sog. crowfunding die Mög-lickeit z.B. ein neues Album zu veröffentlichen.

Das Prinzip von crowfunding ist relativ einfach: der Künstler benötigt eine Summe "X" um sein Projekt zu starten und viele Geldge-ber können dieses dann mit kleinen Geldbeträgen realisieren.  Kommt die erforderliche Summe zusammen startet das Projekt, ansonsten erhält der potentielle Unter-stützer sein Geld zurück.

 

Um den Unterstützern das Projekt schmackhaft zu machen, sprühen einige Künstler nur so vor Ideen.

Sei es, dass man als Unterstützer namentlich auf dem Cover erwähnt wird, ein gemeinsamer Lagerfeuerabend incl. Besäufnis, oder sogar ein privates Wohnzimmer-konzert; je höher die Unterstützersumme, umso mehr ist möglich.

Warum also eigentlich nicht mal auf der erwähnten Seite stöbern und dem ein oder anderen "kleinen" Künstler eine Chance geben!?

(Bild-/Textquelle:  Haufe.de / Startnext.com)

 

 

Von innen nach außen

Vermutlich nur für Be-sitzer eines manuellen Plattenspielers eine sinn-volle Investition: eine Schallplatte, die von innen nach außen abspielbar ist.

Was im ersten Moment kurios klingt und auch bei vielen Ausgaben einfach nur ein "Gimmick" ist (z.B. Robin Rhode – Recycled Matters), macht bei manchen Werken durchaus Sinn.

Bei der Pressung einer Scheibe müssen zum "Ende" hin (also je weiter innen die Rille verläuft) viele Klanginformationen pro Millimeter eingearbeitet werden; d.h. dieser Teil einer Platte ist wesentlich anfälliger für Verzerrungen/Störungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun gibt es halt auch Werke, die am Anfang eher ruhig beginnen und zum Ende hin alles "raus hauen", hierfür bietet sich die umgekehrte Spielweise gerade zu an.

Das beste Beispiel für diese Art der Pressung ist da sicherlich Ravel`s "Bolero" vom Label Tacet. Bekannt wurde dieses Stück erst richtig durch den Film "10 - Die Traumfrau" mit Bo Derek und den für damalige Verhältnisse heißen Erotikszenen; unterlegt mit eben diesem "Bolero".

 

Das Lied steigert sich vom langsamen Beginn hin bis zum dreifachen Fortissimo am Ende und klingt tatsächlich durch die außergewöhnliche Technik deutlich besser als "normale" Versionen.

Die Platte erschien 2013 auf 180g schwerem Vinyl; wer sich auch optisch mal einen Eindruck von dieser Scheibe verschaffen möchte, kann sich dazu unter der Veröffent-lichung bei discogs ein entsprechendes Video anschauen.

(Bild-/Textquelle: discogs.com / Hifi-Forum.de)

Die goldenen Schallplatten im All

Wer würde 2 goldene Schallplatten im All vermuten?

Die Idee dazu kam bereits vor dem Abschuss der beiden Raumsonden Voyager 1 &2, die 1977 ihre Reise in die Unendlichkeit starteten.

Mit an Bord jeweils eine goldene Datenplatte aus Kupfer mit einem Durchmesser von 30cm, sowie einer Nadel, einer Cassette und einer Bedienungsanleitung auf der Schutzhülle aus Aluminium, geschätzte Lebensdauer der Platten ca. 500 Millionen Jahre.

Aber wozu das Ganze?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die beiden Platten sind tatsächlich eine Bot-schaft an eventl. exis-tierende Außerirdische.

Die Datenträger enthalten Bild-/ und Audiodateien, die anderen Lebensformen Wissen von der Menschheit und ihrer Position im Universum vermitteln sollen.

Grüße in 55 Sprachen, 116 Bilder, Geräusche (u.a. Tiergeräusche, Donner, Wind, Traktor- und Zuggeräusche), sowie 90 Minuten Musik von bedeutenden Musikern wie Chuck Berry, Louis Amstrong, Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach und vielen mehr. 

 

 

Gerüchten zu Folge sollen die Beatles seinerzeit kein Interesse an einer Verewigung auf diesen Platten gezeigt haben.

Dublikate der Daten-platten sind in einigen Museen auch in Deutsch-land zu besichtigen.

Der Weg der Originale wird sich leider nicht mehr lange verfolgen lassen: bedingt durch die schwindende bordeigene Energie werden sich die Spuren vermutlich ab dem Jahr 2030 verlieren.

(Bild-/Textquelle(n): wikipedia.de / mdr.de)

Rest in Vinyl

Auch wenn die Überschrift im ersten Moment einen Schreibfehler vermuten läßt; es ist tatsächlich möglich sich nach seinem Ableben auf oder bessser in einer Schallplatte zu verewigen.

Der Englänger Jason Leach, vom Beruf her eigentlich Musikprodu-zent, hat sich zu Lebzeiten bereits Gedanken gemacht, was mit seiner Asche einmal passieren soll. So kam er auf die skurrile Idee diese einfach in einer Schall-platte zu "verarbeiten", um so auf ungewöhnliche Art weiter zu leben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der Veröffentlichung seiner Idee erhielt er allerdings so viele Nachfragen, dass er 2010 eine eigene Firma ("And vinyly") gründete und seine Idee für andere in die Tat umsetzte.

Pro Exemplar wird ein Teelöffel der Asche des Verschiedenen benötigt; die Pressung ist auf 30 Exemplare beschränkt, selbstverständlich wird auch Musik nach Wunsch auf die Scheibe gepresst.

 

 

 

 

Durch die Asche hat die Platte eine relativ rauhe Oberfläche, sodass hier und da ein paar Kratzer oder Sprünge möglich sind.

Das Ganze hat natürlich auch seinen Preis: für aktuell € 2.595,00 bekommt man z.B. ein Paket mit 30 Schallplatten, eigenem Cover und seinen Musikwünschen; vertrieben wird dieses Produkt in Deutschland über die Homepage "rest-in-vinyl.de".

Gut ist nicht gut genug

So oder ähnlich müssen die Gedankengänge von Pete Hutchison gewesen sein, einem Vinyl Klassik-/Jazzliebhaber aus dem Londoner Stadtteil Notting Hill.

Da er mit der Qualität der Neuauflagen alter Klassiker aus den 50/60er Jahren nicht einverstanden war beschloss er, die alten Scheiben selber neu zu produzieren.

Doch anstatt auf neue Technik zu setzen, besorgte er sich für 11.000 Euro altes Equipment aus dem Jahr 1965, welches dann über 3 Jahre zum 10fachen des Kaufpreises instand gesetzt wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Über das Label Columbia gelangte er an die originalen Bänder aus der damaligen Zeit und konnte so mit der Pressung der seltenen und gefragten Sammler-stücke beginnen.

Auch optisch legt er großen Wert auf Originalität; über den fühlbaren Letterpress-Druck bis hin zum im Ursprung verwendeten Papier, einfach alles muss dem Ursprungsexemplar entsprechen.

Da die Produktion insgesamt sehr aufwendig ist, wird die Neuauflage der einzelnen Werke auf max. 300 Exemplare beschränkt.

 

 

Natürlich hat das Ganze seinen Preis: die Nachpressungen werden zwischen ca. 300 - 3000 Euro  angeboten; dies ist aber im Vergleich zu dem Preis einer Erstpressung noch ein überschaubarer Rahmen.

Hutchison`s Tatendrang hat sich im Laufe der Jahre durchaus bezahlt gemacht, fast alle Neuauflagen sind bereits vor Erscheinungsdatum ausverkauft.

(Bild-/Textquelle: www.jonenoch.com
www.t-online.de)

Der Herr der Schallplatten

Wer von uns ist nicht stolz auf seine Vinyl-sammlung, ein paar hundert Scheiben im Laufe der Jahre mühsam ersammelt.

Für José Roberto „Zero“ Alves Freitas dürfte das vermutlich die tägliche Menge an Plattenkäufen sein, bereits im Jahr 2019 umfasste seine Sammlung die stolze Stückzahl von 8 Millionen Scheiben.

Der aus Brasilien stammende Geschäfts-mann bekam von seinen Eltern nicht nur das nötige "Kleingeld", sondern auch ein paar hundert Schallplatten in die Wiege gelegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine Sammelleiden-schaft wurde immer größer, bereits mit Abschluss der high school besaß er bereits 3000 und im Alter von 30 Jahren über 30.000 Schallplatten. Nach Übernahme des familien-eigenen Busimperiums im Alter von 40 Jahren brachen dann alle Dämme.

In seiner Heimatstadt Heimat São Paulo mietete er eine Lagerhalle und eigene Mitarbeiter fingen an die Sammlung zu erfassen.

 

Um doppelte Exemplare zum Verleih zur Verfügung zu stellen, gründete er in einem separaten Teil der Lagerhalle das Projekt "Emporium Musical", zusätzlich bewahrt er in seinem Keller weitere tausende wertvolle Platten auf, u.a. seine im Jugendalter zuerst gekaufte Schallplatte mit dem Titel "Roberto Carlos Sings to the Children" und handsignierte Exemplare von bedeutenden Künstlern.

(Bild-/Textquelle: wikipedia.com, facebook.com)